Nachdem ich eine Nacht über iLollipop geschlafen habe, spreche ich den Komponisten und Interpreten Alex Paxton selbst auf sein Stück an. Sehr unerwartete Antworten, da ich es total anders eingeschätzt habe. Ich hatte sein Stück mit negativen Gefühlen wahrgenommen und dachte, die Töne sollten ein Kontrast zum Namen des Stückes und seiner bunten Kleidung darstellen. Es stellt sich aber raus, dass Paxton beim Schreiben und auch beim Spielen das komplette Gegenteil verspürt hat und darstellen wollte. Er ist relativ erstaunt, dass ich sein Stück so wahrgenommen habe, obwohl das eigentlich gar nicht sein Ziel war.
„I just make the sounds that I want to make. And I dress the way I want to dress.“ Seine Gefühle beim Schreiben und beim Spielen erklärt er so: „I make music that makes me happy to write it, and possibly to listen to.“ Seine Gefühle müssen aber nicht so wahrgenommen werden – auch, wenn er sie wahrhaftig empfindet. „I feel a real happiness and a real joy which is what I feel with my favorite art and music. I want it to be happy in a way that doesn’t deny the suffering in the world.“
Alex Paxton erwähnt auch, dass Gewalt mit in seinem Werk enthalten ist. Das muss aber nach seiner Meinung nichts Besonderes heißen, denn Gewalt steckt in vielen Dingen. Sowas hat für ihn keine Bedeutung, da er im Allgemeinen keine Stücke mit bestimmten Symbolen schreibt. Da Alex sich viel mit abstrakter Kunst beschäftigt, sie mag und sogar selber abstrakte Stücke schreibt, versteht er trotzdem, wie ich zu meiner Interpretation gekommen bin. „Those are really valid feelings. I actually think that good abstract art would create a feeling like that but it would be different for everyone.“
Alex ist der Meinung, dass man iLollipop in mehrere Richtungen interpretieren kann, auch wenn man schon seine erste Idee vom Stück bekommen hat. „If you chose to, you could get rid of that idea and put another thought because you recognize these relationships, these sounds.“ Künstler, die abstrakte Musik komponieren, imitieren das Ambiente, in dem sie leben, findet er. Er kann gut nachvollziehen, dass ich negative Gefühle mit den Tönen der Posaune verbunden hab, denn ihm schießen selbst mehrere Ideen durch den Kopf, während er improvisiert.
Es war sehr interessant zu hören, wie sich das ganze Stück für Alex Paxton angefühlt, denn ich hätte niemals gedacht, dass er Glücksgefühle damit verbindet.