Jackenhaufen, MacBooks, Nerf Guns und Bäckertüten. Der Arbeitsraum des Multimedia-Workshops sieht auf den ersten Blick sehr unordentlich aus. Vier Kinder schauen mich neugierig an als ich den Raum betrete, einer hat eine Spielzeugwaffe in der Hand, zwei andere sitzen gemeinsam vor einem Laptop. Maysoun, Kian, Erik und Magnus sind seit drei Tagen beim Multimedia-Workshop, einem Workshop für Zehn- bis 14-jährige in der letzten Sommerferienwoche, bei dem sie unter anderen einen Einblick in die Produktion eines Filmes bekommen.
Die Workshopleiter Claas und Philip haben den insgesamt zehn Kindern die Theorie des Bewegbildes nahegelegt und nun arbeiten die Kinder in zwei Gruppen seit ein paar Tagen am praktischen Teil: Drehbuch schreiben, vor und hinter der Kamera stehen, die Szenen schneiden und mit Musik unterlegen. Denn binnen fünf Tagen will die Gruppe drei Kurzfilme produzieren, je zehn bis 15 Minuten lang. Ein großes Ziel, aber die Kinder haben deutlich Spaß daran und erzählen voller Freude, wie sehr ihnen die Arbeit gefällt. Die Drehbücher stehen schon, es geht um Nuklearwaffen und Geheimagenten, wie Erik mir stolz erzählt. Claas sagte auch, dass die Kinder sich bei allen Kurzfilmen für Action- und Crime-Genres entschieden haben und fügt bedauernd dazu, dass es doch auch so viele andere Filmgattungen gäbe. Die Kinder jedoch schienen mehr Lust auf Spannung zu haben.
Im Workshop ist für jeden etwas dabei. Während Kian und Magnus sich gerne Geschichten ausdenken und den Ablauf des Filmes planen, steht Maysoun lieber hinter der Kamera und zeigt ihr technisches Talent. Die drei Filme werden am Samstag in einer kleinen Präsentation öffentlich gezeigt. Die Kinder benutzen als Requisiten Nerf Guns und andere Spielzeugpistolen sowie eine Babypuppe, um den Film noch realistischer wirken zu lassen. Es ist sehr schön zu sehen, wie viel Spaß die Kinder beim Produzieren des Films haben.