Der Sandmann

Katharina Meding, 20 Jahre

Ich fühle mich,
wie ein Eindringling.
Im klebrigen Nebel
Nathanaels Welt.
Durch seine Augen,
sehe ich,
sehe ich nicht,
fühle ich,
die Zartheit.
Ich wate;
hebe meine Beine
durch klebrige Fluten,
schmierig und neblig.
Kann nicht klar denken,
Verblendet, verklebt.
Metallene Drähte,
sie reißen,
reißen wie ein Traum
Olimpia, die Puppe.
Doch nur ein Traum?
Ich wate,
und versinke,
bleibe hängen.
Und werde verschluckt.
Vom Chaos.
Eine Puppe.
Leblos.

Ich habe Hochachtung vor der sportlichen Leistung der Musiker im Wechsel zwischen ihren Spielweisen. Im Blues-Gespräch zwischen Musik und Text kann ich durch die Augen Nathanaels sehen. Ich erblicke mit ihm ein Mädchen, fühle seine Zärtlichkeit, das Klavier klingt plötzlich klar und sehr sanft. Ich fühle, wie Nathanael eingenommen wird. Wie die Musiker*innen es schaffen, eine klebrige Masse erklingen zu lassen. Als wäre Nathanaels Kopf neblig und unklar, als wäre er so geblendet, dass er nicht mehr klar denken kann. Ich bemerke das Echo einer Angst, die der Sandmann verströmt. Ich bemerke ein Chaos, als ob metallene Drähte reißen würden. Die letzten Drähte, die Nathanael im Traum festhielten und Olimpia menschlich erscheinen ließen.