Ein Projekt der Nationen

Ayla, 17 Jahre

Es ist ein heißer Sommertag in den Berliner Sommerferien, die meisten Jugendliche würden bei diesen Temperaturen ins Freibad gehen oder ihre Zeit im Sommerurlaub verbringen. Aus dem Konzertsaal der UdK kommen an diesem Vormittag Streicherklänge, mit fremd klingenden Melodien. Auf der Bühne sitzen Jugendliche und proben an einem Werk eines griechischen Komponisten. Schon seit Montag proben die Jugendlichen des Kammerorchesters Julius Stern der UdK mit dem Underground Youth Orchestra aus Athen. Gemeinsam bilden die Jugendlichen das Young Euro Classic Festivalorchester Griechenland-Deutschland, welches am 27.7.2019 bei Young Euro Classic auftreten wird.

Das Kammerorchester Julius Stern besteht aus Jugendlichen von 12 bis 19 Jahren, die zum großen Teil Jungstudenten am Julius-Stern-Institut der UdK Berlin sind. Im Jahr 2018 begann die Kooperation mit dem Underground Youth Orchestra aus Athen. In diesem spielen ca. 45 Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 24 Jahren. Die beiden Orchester gestalteten sowohl in Athen, als auch in Berlin Konzerte und in diesem Jahr bilden sie ein Deutsch-Griechisches Orchester bei Young Euro Classic. Das Orchester gestaltet ein Deutsch-Griechisches Programm, mit Werken griechischer und deutscher Komponisten. Für den 19-jährigen Geiger Johannes aus Berlin ist das Besondere an diesem Projekt, dass man mit Leuten zusammenkommt, mit denen man normalerweise nicht zusammenarbeiten würde. Außerdem bringt dieses Projekt extrem viel Spaß. Für ihn bedeutet die Musik alles, da er eigentlich die meiste Zeit mit Musik verbringt. Auch für den 17-jährigen Konstantinos aus Griechenland bedeutet das Projekt viel, dass er hier die Musik machen kann, die er sehr mag und eine Alternative zum Alltag bildet. Auch dass die Musiker eine sehr gute Verbindung untereinander haben, hilft sehr beim Musik machen. Für Konstantinos ist die Musik sein Leben, seine Leidenschaft, sie bedeutet ihm alles, erzählt er.

In der Probe spielen die jungen Musiker heute Nikos Skalkottas‘ „Griechische Tänze“ unter der Leitung von Christoph Eschenbach. Es klingt wie von einem Profiorchester gespielt, welches schon seit vielen Jahren gemeinsam musiziert und nicht wie ein Orchester, welches erst seit einer Woche zusammen probt, dennoch ist der Dirigent noch nicht zufrieden. Er bricht wieder und wieder ab, damit die Musiker das Gespielte perfektionieren können und damit am Samstag beim Konzert alles klappt.

Samstag. Das Konzert des Deutsch-Griechischen Festivalorchesters beginnt. Die jungen Musiker sind innerhalb von einer Woche zu einem tollen Orchester zusammengewachsen. Das Ergebnis einer Woche in der die Jugendlichen intensiv geprobt haben wird präsentiert. Schon am Donnerstag hat das, was die Musiker in dieser Woche erarbeitet haben geklungen, als würden die Proben schon seit längerer Zeit stattfinden, doch beim Konzert klang dieses Orchester wie ein Profiorchester, welches schon perfekt eingespielt ist.  Die Musik verbindet die jungen Musiker, und vielleicht entstehen durch diese Woche, aber auch durch die vorherigen gemeinsamen Projekte Freundschaften für das Leben. Aber eines ist klar: die jungen Menschen werden diese gemeinsame Erfahrung bestimmt nicht mehr vergessen.