Eins werden

Sofie Ritter, 18 Jahre
Fünf werden eins
Fünf, die eins werden

Fünf Musiker, die noch nie gemeinsam musiziert haben, kommen zusammen für ein Konzertprogramm im außergewöhnlichen Stil. Und sie haben nur ein paar Tage um gemeinsam Antonín Dvoráks Klavierquintett Nr.2 A-Dur, op. 81 zu proben. Ob das gut geht?

Wenn so unterschiedliche Musiker wie Cristina Marton (Klavier), Barbara Doll (Violine), Jaume Guri Batlle (Violine), Silvia Simionescu (Viola) und der Initiator der Dialog Reihe Marcus Hagemann (Violoncello) zusammenkommen und noch nie miteinander musiziert haben, stellt das bestimmt eine große Herausforderung dar. Klar, jeder hat selbstverständlich geübt und kann seine eigene Stimme spielen, jedoch müssen nun die einzelnen Puzzlestücke erst einmal zusammengesetzt werden. Es besteht noch viel Proben- und Gesprächsbedarf, damit das Konzert am Ende ein voller Erfolg wird.

Dadurch wird der Austausch untereinander enorm wichtig. Und genau das war auch am beeindruckendsten an den Proben, die wir mit JungeReporter besucht haben. Die Musiker waren alle stets freundlich und offen für die Ideen der anderen und halfen einander, wenn es Schwierigkeiten gab. Es wurde zur Verständigung untereinander hauptsächlich Englisch gesprochen, da nicht alle Musiker dieselbe Muttersprache haben. Dabei wurde hauptsächlich über die Wirkung und den Ausdruck der Musik geredet. Dazu kamen noch Gespräche über die Ausführung der Musik, vornehmlich Rhythmik und Dynamik die das Stück erst lebendig machen.

Während dem Spiel wurde dann auf nonverbaler Ebene kommuniziert, also im Grunde genommen mit Blicken, Haltung und Bewegung. So versicherte sich Cristina mit kurzen Blicken zu ihren Kollegen, ob jeder gut mitkam. Vor allem Jaume und seine Mentorin Barbara Doll verständigten sich mit Blicken, aber auch durch Bewegung die deutlich machte, wann ein Tempowechsel kam. Im Prinzip haben das alle Musiker in der Runde gemacht, wenn sie ein Motiv mit einem anderen Kollegen gemeinsam oder direkt nacheinander hatten. So hatte die Bewegung scheinbar zum einen die Funktion, wenn man dasselbe zum gleichen Moment hatte, damit man an der Stelle absolut zusammen war. Oder sie hatte die Aufgabe, den Einsatz für den anderen Partner zu vereinfachen.

Die Bewegungen waren aber auch ansteckend, denn wenn einer in der Gruppe anfing, schien der Funken überzuspringen. Das Gefühl, welches jeweils durch die Musik transportiert werden soll, kommt sofort beim Zuschauer an und entfaltet seine Wirkung. Die Musiker haben etwas Einzigartiges geschaffen. Obwohl jeder von ihnen unterschiedlich ist, schaffen sie es doch, in ihrer Musik eins zu werden.