So geht Gemeinschaft

Marlene Krönke, 14 Jahre

Wir sind spät dran und laufen zum Bühneneingang vom Konzerthaus am Gendarmenmarkt. Dort findet die Generalprobe vom c/o Chamber Orchestra vor dem Konzert statt. Wir, die Reporterinnen von Young Euro Classic, dürfen ihnen zuhören und nachher sogar ein Interview mit ein paar von den Musiker*innen führen. Das c/o Chamber Orchestra besteht aus 9 verschiedenen Instrumenten und 11 Musiker*innen. Die Gruppe spielt schon immer, ganz ohne Dirigenten und trotzdem hört man schon bei der Probe, dass sie wirklich zusammen, im Sinne von mit einander, spielen. Ich bin schon gespannt, die Fagottistin Miri Ziskind später zu fragen, wie sie das schaffen.

Die Probe verläuft sehr gut, denn die Gruppe ist entspannt und witzig drauf. Ich merke mir ein paar Stellen, bei denen sie noch kleine Schwierigkeiten haben, um zu gucken, wie die dann beim Konzert laufen.

Jetzt ist es soweit und ich darf Miri interviewen. Als ich auf sie warte, werde ich ein bisschen aufgeregt. Kurz nach dem Beginn des Interviews merke ich aber schon, dass sie sehr locker und nett ist. Ich frage sie, wie die Gruppe es nun so gut schafft, zusammen zu spielen. Sie lacht und antwortet: „Wir haben viel geübt und lange gelernt und wir haben trotzdem sehr viel Kontakt. Wir schauen einander an und hören zu. Dann spielt man automatisch zusammen.“

Zwei Stunden später stehen wir neben dem Konzerthaus auf dem Gendarmenmarkt. Alle Besucher*innen sind schick gekleidet und unterhalten sich, mit Gläsern in der Hand. Ich stoße mit meinen Reporter-Kolleginnen an. Die Stimmung auf dem Platz ist einfach toll. Nun beginnt der Einlass und wir können rein gehen. Der Saal sieht königlich aus. Fünf Minuten nachdem wir auf unseren Plätzen sitzen, fängt das Konzert dann auch schon an.

Die Musik vom c/o Chambers Orchestra klingt einfach schön, man fühlt sie richtig am ganzen Körper mit. Die Stellen, die der Gruppe während der Probe noch schwergefallen sind, klappen jetzt richtig gut. Auch jetzt bilden die Musiker*innen eine ganz natürlich wirkende Einheit und alles was sie spielen, hört sich so leicht an. Wenn man in den Saal schaut, sieht man, dass fast alle Zuschauer*innen ganz gefesselt zuhören und den Augenblick genießen.