Wie klingt eine Insel?

Lina , 15 Jahre

Heute bin ich zu Besuch beim Workshop „Klanginsel“, einer kleinen Gruppe von 6- bis 10-Jährigen, die gemeinsam mit den zwei Betreuerinnen Rebekka und Mara spielen, musizieren oder basteln. Außerdem empfangen die 16 Kinder die Woche über verschiedene musikalische Gäste.

 Heute spielen die Kinder gemeinsam mit dem Instrumentenbauer Stefan Roszak „Klangmassage“. Bei diesem Spiel teilen sich die Kinder in zwei Gruppen, die einen hören zu, wie die anderen Töne mit ihren Händen erzeugen – klatschen, schnipsen, sogar die Fingernägel kommen zum Einsatz. Und dann umgekehrt. In einer Gruppe fällt mir sofort ein kleiner Junge mit einem gelben T-Shirt und einer blauen Hose auf, der immer heimlich die Augen öffnet.

Dann erklärt der Instrumentenbauer das Musikspiel „Fips“ – Fläche, Impuls, Pulse, Stille. Die Kinder reiben ihre Handflächen, schlagen mit der Faust einen Impuls auf den Teppichboden, spielen Pulse mit den Fingern und legen den Finger auf die Lippen für eine musikalische Stille. Danach bilden die Kinder ein Orchester und immer ein Junge oder ein Mädchen darf dirigieren. Als erstes zeigt ein Mädchen mit einem T-Shirt, auf das eine Banane gedruckt ist, welche Fips-aktion das Orchester spielen soll und gibt dann den Einsatz: die Hände nach oben strecken und dann fallen lassen. Alle haben viel Spaß, besonders ein kleiner Junge mit einem weißen T-Shirt, auf dem gelbe Zitronen sind, war von der Arbeit des Instrumentenbauers sehr begeistert – jedenfalls ist er vor Freude gehüpft und hat mit Freude mitgemacht.

Dann kommen die Instrumente zum Einsatz. Alle versammeln sich in einem Kreis, vor ihnen liegen mehrere Monokorde mit Bögen und Stäben. Ein Monokord ist ein Instrument, das aus einem Holzstab, einem Steg, einer Schüssel und einer Saite besteht. Die Saite kann man streichen, zupfen oder mit den Stäben daraufschlagen. Zusammen komponiert die Gruppe ein kleines Stück. Stefan zeigte den Kindern, wie man besonders schön über die Saite streichen kann, indem man den eine Fingerbreite vom Steg ansetzt und im rechten Winkel streicht. Ein Mädchen mit einem weiß-bunt geblümten Kleid und einer blauen Hose strich besonders sanft über die Saite und erzeugte einen wundervollen Ton.

Nach der Mittagspause kommt die Bühnenbildnerin Ariane Stamatescu zu Besuch. Die Kinder schütteln zusammen mit Ariane und den Betreuerinnen Arme, Beine und den ganzen Körper aus ein Spiel, damit alle wieder richtig wach werden. Rebekka erzählt den Kindern eine Geschichte, in der es um Georg I. geht und seine Liebe dafür, Musik bei seinen Floßfahrten zu hören. Im Anschluss zeigt Rebekka der Gruppe ein klassisches Lied. Danach gehen alle in den Garten des Kulturzentrums Podewil, um eigene Flöße aus Stöcken zu bauen. Alle Kinder dürfen in ein Aufnahmegerät sagen, welche Musik sie auf ihrem Floß hören. Dann hat jeder Zeit in sein Tagebuch zu schreiben, was er heute erlebt hat.

Die Klanginsel ist eine sehr verzaubernde Gruppe. Es ist sehr schön zu sehen, wie alle Spaß bei der Sache haben, die sie gerade machen. Es herrscht immer eine sehr friedliche und entspannte Atmosphäre. Ich fand es sehr schön, bei der Klanginsel den Tag zu verbringen und habe die kleine Gruppe schon in mein Herz geschlossen.