Lina: „Gemeinschaft und Kultur“

Eustacha, 17 Jahre

„Höflich und perfektionistisch“, mit diesen Worten beschreibt sich die 15jährige Schülerin Lina Stich aus Berlin. Es ist ein heißer Dienstagvormittag, kurz vor 12 Uhr in Podewil Berlin. Neben mir auf den Treppenstufen sitzt die entspannte Lina und schaut mich freundlich aus ihren grün-blau-grauen Augen an. Sie trägt ein violettes T-Shirt, dazu eine blaue Jeans und Sandalen. Ihre braunen, schulterlangen Haare schmiegen sich an ihr rundliches Gesicht. Lina besucht die 10. Klasse der Sophie-Scholl-Oberschule in Berlin Schöneberg.

Aus dem Interview erfahre ich, dass Lina sich für Musik begeistert, denn die 15-Jährige spielt zwei Instrumente, einmal die Querflöte und das Cello. In ihrer Freizeit widmet sie sich dem Schreiben, Lesen, Schwimmen und Reiten. Zudem macht sie gerne Sport. Auf die Frage, warum sie sich gerade für die YEC Reporter Workshop entschieden hat, antwortet die Schülerin selbstbewusst: „Ich finde es sehr spannend zu erfahren, wie Reporter arbeiten. Deshalb bin ich hier!“ Dennoch kann sich die Berlinerin in der Zukunft nicht als Reporterin sehen, da sie genau weiß, dass sie nach der Schule Medizin studieren möchte um später als Chirurgin arbeiten zu können. Jedoch wird sie weiterhin privat immer wieder Texte schreiben.

„Gemeinschaft und Kultur“ das verbindet Lina mit Europa. Ihr gefällt, dass sie aus den unterschiedlichen europäischen Ländern Traditionen und Geschichten neu erfahren kann. Auf meine folgende Frage, ob sie etwas an Europa auszusetzen hat, verändert sich Linas Körperhaltung abrupt. Sie zieht ihre Knie an sich und umschlingt diese mit ihren Armen. Nach kurzem Grübeln antwortet sie schließlich lächelnd: „Eigentlich gefällt mir alles an Europa. Ich habe noch nie so richtig darüber nachgedacht, was mir an Europa nicht gefällt.“

Lina erklärt, dass sie diese Art von Mensch ist, die sich schwer von ihrer vertrauten Umgebung trennen kann. Deshalb fällt es ihr schwer, meine letzte Frage zu beantworten, nämlich ob sie sich vorstellen kann, außerhalb von Europa zu studieren bzw. zu leben. Auch hier braucht sie kurz Bedenkzeit und antwortete schmunzelnd, dass sie lieber hier in Deutschland studieren möchte, bevor sie sich entscheidet aus Europa wegzuziehen.