Von den Musikern des Klang-Labors ist mir einer besonders aufgefallen: Adrien La Marca. Wenn er spielt, scheint die ganze Welt für einen Moment stillzustehen – er ist ganz bei sich, und doch völlig verbunden mit seinem Publikum. „Ich lebe einfach durch meine Konzerte“, sagt er. Und genau das spürt man auch. Wer ihn beim Spielen etwas genauer beobachtet, wird merken: Adrien ist mit vollem Gefühl bei der Sache. Man hat das Gefühl, er erzählt eine ganze Geschichte ohne auch nur ein Wort zu sagen und das ist einfach bewundernswert. Beim Gespräch zeigt er sich offen, humorvoll – aber vor allem voller Emotion, sobald es um Musik geht.
Sein Instrument ist die Bratsche – ein oft unterschätztes, tiefes Streichinstrument. Für Adrien ist sie mehr als nur Klang. „Sie verbindet mich mit den Menschen, denen ich etwas erzählen möchte“, erklärt er. Musik ist für ihn Ausdruck, Verbindung, Kommunikation ohne Worte. „In der Bratsche habe ich ein Mittel gefunden, um mich auszudrücken“, sagt er – und man nimmt es ihm ab, ohne zu zögern. In der Kammermusik ist die Bratsche oft das Instrument, das alle Stimmen zusammenführt.
Doch für Adrien bedeutet Musik nicht nur Proben und Technik. Es geht ihm auch um die Menschen, mit denen er gemeinsam auf der Bühne ist und hinter den Kulissen arbeitet. Seine offene, humorvolle Art hilft ihm, schnell eine Verbindung zu anderen Musikern und Musikerinnen aufzubauen. „Wenn man viel lacht und außerhalb der Proben Spaß mit einander hat, ist das ein großer Bonus. Wenn man sich versteht und etwas gemeinsam hat, wird das Musizieren zu einer positiven Erfahrung.“ Seine Worte klingen leicht – aber zwischen den Zeilen spürt man, wie viel Tiefe dahintersteckt.
In drei Worten beschreibt er sich selbst als „ehrlich, positiv, hartnäckig“. Und wer ihn live erlebt, merkt schnell: Diese Beschreibung trifft zu. Neben der Musik spielt auch seine Familie eine zentrale Rolle in seinem Leben. Adrien ist Vater einer eineinhalbjährigen Tochter – und man merkt, wie sehr sie sein Herz erfüllt. „Familie ist mir sehr wichtig“, betont er – und wenn er davon spricht, wird sein Ton ganz sanft.
Diese Verbundenheit zur Familie schwächt seine Bühnenpräsenz nicht – sie macht sie stärker. Die Verantwortung, die Liebe, die Geborgenheit – all das fließt in sein Spiel ein. Es verleiht seiner Musik Tiefe und Echtheit. Vielleicht ist es genau diese Balance zwischen Künstler und Vater, zwischen Bühne und Zuhause, die ihn als Menschen so nahbar und als Musiker so besonders macht. Bei allem Erfolg auf der Bühne bleibt er vor allem eines: Mensch. Seine ehrliche, positive Art, seine Leidenschaft und seine Liebe zur Familie machen ihn zu jemandem, der durch Musik nicht nur Klang, sondern Herz vermittelt. Er versteckt sich nicht hinter seinem Instrument, sondern spricht durch es – direkt zu den Menschen.