Die Gefahr der KI

Dina Osmanagic, 17 Jahre

Das Publikum tritt in Genoël von Liliensterns Testlabor der „Unsupervised Sounds“ ein, die Professoren und die KI sind bereits da. Die KI begrüßt uns und erklärt, wie die Tests ablaufen werden. Sie wird versuchen, die gespielten Töne des Ensemble Garage zu imitieren, so gut sie kann. Ein Laser umstrahlt die Musiker, immer dann, wenn die KI ihnen erlaubt zu spielen. Das weist darauf hin, dass die KI der Herrscher über den Menschen ist.

Sobald die Laserhülle weg ist, ist auch das Spielrecht der Musiker weg. Die Töne werden erfasst und dann wiederholt, jedoch gelingt der Klang der KI nicht so gut, da die Wiederholungen total verzerrt sind oder ganz anders klingen. Das Publikum findet das witzig, denn man hört ganz viel Kichern, immer dann, wenn die KI etwas verhaut. Der erste Test ist abgeschlossen.

Die Viola (Annegret Mayer- Lindenberg) wird aufgefordert, etwas zu spielen. Ihre Klänge sind schön und teils auch beruhigend. Aus dieser schönen Melodie wird plötzlich eine Kriegssirene, durch die künstliche Intelligenz. Ich empfinde dabei ein sehr unangenehmes Gefühl, da die KI selbst das Schöne zum Schrecklichen macht. Als nächstes wird der Posaunist (Till Künkler) aufgefordert zu spielen. Er spielt dunkle Töne; teilweise hören sie sich wie Formel 1 Autos auf einer Rennstrecke an. Auch das wandelt die KI in eine Sirene um, diesmal aber wird es zu einer Autoalarmsirene. Schon wieder spüre ich ein Unwohlsein, während das Publikum lacht.

Der Posaunist wird erneut zum Spielen gezwungen, jetzt spielt er aber weiter, trotz des Entzugs des Spielrechts. Die KI versucht die Töne zu analysieren, bekommt jedoch zu viele Informationen auf einmal und ist verwirrt. Ein rotes Licht scheint auf den Posaunisten. Ich verbinde nie etwas Gutes mit Robotern oder künstlichen Intelligenzen in der Kombination mit der Farbe Rot. Das rote Licht könnte als eine Art Strafe dienen, da der Mensch nicht der KI gehorcht.

Die Viola wiederum findet die KI ganz toll. Es erscheint nämlich ein Herz an der Wand, während die Viola spielt. Auch das ist ein seltsamer Anblick, da das bedeutet, dass die KI Emotionen verspürt. Für mich ist das unvorstellbar, da sie eigentlich eine Maschine ist. Nach jedem Test erzählt sie uns unnötige Fakten, die man so im Alltag nicht gebrauchen kann. Die Töne werden mit jedem Test immer instabiler, die Laser genauso. Ein sehr unangenehmes Gefühl, das auf einen Absturz der KI hinweist.

Der vierte und somit letzte Test ist der schlimmste von allen. Die Musik ist sehr chaotisch und die KI bricht ständig die Wiederholungen ruckartig ab. Der Saxophonist (Frank Riedel) ist mit spielen dran. Er muss husten und bittet um eine Wiederholung. Die KI nimmt diese Bitte aber auch als Ton wahr. Es entsteht ein massiver Fehler bei der KI und es kommt zum Error. Die kleinen Lautsprecher neben dem Ensemble werden mit roten Lasern anvisiert. Es ertönen schreckliche, statische Töne.

Die KI erzählt Informationen über Seemöwen, stottert währenddessen und hängt manchmal wie eine CD. Ihre Sätze ergeben kein Sinn; der E- Gitarrist (Stephan Ahrens) weiß nicht genau, was er spielen soll und spielt deswegen gar nichts. Die Laser drehen sich um ihn herum, sozusagen als Aufforderung, dass er die E-Gitarre spielen soll. Die KI dreht durch und spielt alle möglichen Töne ab; fordert das Ensemble auf dazu zu spielen. Kreischende Töne erklingen, was der KI sehr zu gefallen scheint, da jetzt sogar drei Herzen an der Wand erscheinen. Etwas, das mir unangenehm vorkommt, findet die KI toll. Ob ihr auch andere schlimme Dinge gefallen würden?