Das Matineekonzert in Morsum ist dem auf Sylt geborenen Gustav Jenner gewidmet. Auch den Musikern war der Komponist völlig unbekannt. Hörbar hat ihn sein Lehrer Johannes Brahms geprägt. In Brian O’Keanes Händen wird die Cellosonate zu einer schön gestalteten Nachmittagsmusik an einem grauen Tag. Kein vorgegaukeltes Frühlingserwachen liegt darin, doch es sich mit einem Pott schwarzen Tees gemütlich zu machen und dem Gefühl eines die Erde für die ersten Halme mit Feuchtigkeit sättigenden Landregens sein Ohr zu leihen, gibt seiner Musik etwas Behagliches.
Ein wirkliches Fundstück ist sein heiteres Trio für Klarinette, Horn und Klavier. Matt Hunt kitzelt wunderbar aus den schlichten Verzierungen Momente des Lächelns heraus. Christoffer Hyldig streift mit der pianistischen Lupe durch die Partitur und fördert hauchzart duftende Frühlinsgklänge zutage.
Profund
Mezzosopranistin Doróttya Láng und Bratschist Sascha Bota zeigen in absoluter Naherfahrung, dass sie einander musikalisch eine Menge zu sagen haben. Brahms‘ Zwei Gesänge, op. 91 klingen wie für diese beiden geschrieben.