Gefühlsfokus

Laurie Kania, 14 Jahre

Fröhliche Musik ist einfacher zu spielen, wenn man selber fröhlich ist. Dieser Meinung ist Jaume Guri Batlle, aber die Kunst bestehe darin, die Gefühle so weit von der Musik zu trennen, dass sie sich nicht gegenseitig zu stark beeinflussen. Der 21- jährige Geigenstudent hat seine Gefühle beim Spielen inzwischen ganz gut im Griff. „You have to find a balance between enjoying and good playing,“ sagt der gebürtige Katalane, der im Moment an der Hochschule in Basel studiert.

Klassische Musik wurde teilweise vor langer Zeit komponiert, aber trotzdem wird sie heute noch gespielt. Das fasziniert ihn an der Stilrichtung. Er hört, obwohl er klassische Musik gut findet, in seiner Freizeit auch andere Musikrichtungen. Dabei legt er sich jedoch nicht fest, von Jazz bis zu den aktuellen Charts ist alles dabei. In seiner Freizeit geht er außerdem gerne Rad fahren und liest.

Auf die Frage, wie er zur Geige kam, antwortet er einfach: „Meine Eltern brachten mich zur Musikschule.“ Als er mit 5 Jahren das erste Mal eine Geige in die Hand nahm, war es nicht mehr als ein Hobby und auch ein paar Jahre später kam ihm nicht in den Sinn, hauptberuflicher Musiker zu werden. Doch jetzt, 15 Jahre später, ist er auf dem besten Weg, ein echter Profi zu werden. Durch den Kontakt zu anderen Musikern änderte sich seine Meinung. Vor allem das Zusammenspiel mit Gleichaltrigen im Jugendorchester gefiel ihm sehr gut. Heute ist er sogar Konzertmeister des JONC (Jugendnational Orchester von Katalonien).

Im Projekt Vis-à-Vis sitzt er hier neben Musikerkollegen, zu denen auch zwei seiner Lehrerinnen gehören. Schwierig ist das aber nicht, meint er. Im Gegenteil, die Arbeit mit den anderen motiviert ihn, noch besser zu werden. Das merkt man auch während der Probe. Er sagt wenig, beobachtet dafür aber umso mehr. Immer wieder sieht man ihn lächeln und man merkt, dass er sich wohlfühlt.