Lebenslange Liebe

Leonie Reithinger, 17 Jahre

Schon als Kind wurde die Violinprofessorin Barbara Doll sehr von der Musik angesprochen. Mit nur fünf Jahren begann sie Flöte zu spielen und lernte nach der Zeit das Klavier- und Geigespielen. Zudem sang sie gerne im Chor mit. „Ich bin einfach total auf die Musik abgefahren“ sagt sie im Interview, wofür sie aber auch dankbar ist. Barbaras Eltern haben sie schon immer in der Musik unterstützt und nahmen es mit Verwunderung wahr, dass sie so großes Gefallen an der Musik fand. So mussten sie ihre Tochter nie zum Üben auffordern, da dies immer von selbst geschah.

Für die gebürtige Münchnerin bedeutet die Musik alles. Es ergreift sie beim Musizieren sehr tief, es ist sehr emotional und direkt. Wenn Barbara Geige oder Bratsche spielt, fühlt sie sich auch ganz anders und ist in dem Moment mit vollem Herzen dabei. Die Musik sei für sie wie eine Stütze in ihrem Leben und mit ihr könne sie Gefühle ausdrücken, die sie sonst nicht in Worte fassen kann, sagt Barbara.

Bei der Probe und bei dem Konzert von TRIALOG Concerts fällt mir auf, dass sie beim Spielen der Bratsche ihren ganzen Körper mit der Musik mitbewegt und so ihre Gefühle ausdrückt. Auch mich persönlich haben die Musik und Stimmung in dem Raum emotional ergriffen, und ich bekam an meinem ganzen Körper Gänsehaut. Vor allem das Musizieren mit anderen Menschen gemeinsam und als Kammermusikerin ist ein großer Teil in Barbara Dolls Leben. „Beim Musizieren muss man ganz weg von sich sein und sich auf die anderen konzentrieren. Hier spielt nicht so sehr der Blickkontakt eine große Rolle, sondern es ist mehr ein psychologischer Vorgang. Man ist anders eingestellt und hört anders, als wenn man nur mit sich alleine beschäftigt ist.“ So kann man auch ohne einen Dirigenten gut miteinander kommunizieren. „Man spürt eine gewisse Energie, die von einer anderen Person ausgeht und hört ihr im Klang sehr gut zu. Aus diesem Klang heraus kann man hören, wie sie die Linie führt und kann das mit ihr machen, ohne hinschauen zu müssen.“ Durch die Atembewegungen der anderen sieht man, wie die Einsätze zu nehmen sind.