Philosophie und Kultur

Éliézer Pérez Bernard, 10 Jahre

Ottmar Ette ist ein Literaturwissenschaftler, der mehr als fünf Sprachen spricht. Und er ist Humboldtforscher. Das ist es aber nicht allein! Er ist gleichzeitig Professor, aber nicht ein einfacher Lehrer. Ottmar Ette wollte auf keinen Fall jeden Morgen in die gleiche Universität gehen und dieselben Leute unterrichten. Ette ist einer von diesen Professoren, die durch die Welt reisen und in vielen Ländern zu Vorlesungen eingeladen werden. Etwas finde ich besonders speziell: Meine Tante, die Pianistin Claudia Pérez Iñesta, hat Bücher für ihn eingelesen, weil er mit der Zeit erblindet ist. Das hat sie mir gesagt, als ich ihr von meiner Begegnung mit Professor Ette erzählt habe.

Zwei Dinge, die Professor Ette zu Alexander von Humboldt gesagt hat, sind mir im Kopf geblieben. Erstmal die Kultur-Sache. Ich bin selbst mit zwei Muttersprachen aufgewachsen – oder eher wachse auf, denn ich bin ja erst 10 Jahre alt, aber das interessiert jetzt nicht. Humboldt ist auch mit zwei Sprachen aufgewachsen. Seine Mutter war Französin und sein Vater Deutscher. Weil ich also mit zwei Sprachen aufwachse, weiß ich genau, dass beide sehr gleichwertig sind. Auch, wenn sie andere Zeichen haben und die Aussprache anders ist. Manche Menschen glauben jedoch, dass die Sprache oder die Hautfarbe oder der Kontinent, von dem man kommt, einen Einfluss auf unsere Intelligenz haben. Ich finde, dass das totaler Quatsch ist. Jeder Mensch hat seine eigene Sorte von Intelligenz.

Auch Alexander von Humboldt sagte das, wenn die Leute in seiner Zeit das behauptet haben. Er wollte auch, dass die Menschen verstehen, dass Leute, die nicht aus Europa kommen, nicht dumm sind. Sie haben einfach andere Kulturen und andere Wissenswerte. „Es gibt eigentlich nur zwei Sorten Menschen“, sagt Professor Ette dazu. Die Reisenden und die, die vom Reisen nur erzählen und vergnügt zu Hause bleiben. „Humboldt war einer, der immer reisen wollte, immer mehr Sprachen sprechen und immer neue Kulturen entdecken wollte. Er ist ale Millionär geboren, und all sein Geld hat er für Reisen und und zum Verlegen seiner Bücher verbraucht.“

Also, Leser, welches ist Eure Art? Seit Ihr Reisende oder Erzählende?