Probleme mit Sprache

Klaudia Lagozinski, 28 Jahre

Wie klingt ein Problem? In der zweiten, trilingualen Aufführung der ECLAT-Reihe „Poetry Affairs“ stehen zwei Probleme, gespielt von Guillermo Anzorena und Andreas Fischer, vor Rednerpulten. Zwischen ihnen singt Johanna Vargas immer wieder das Wort „Problem“, verzerrt es, ändert es ab. Die Kurzperformance personalisiert dieses Wort jedoch nicht nur, sondern zeigt durch einen collagenartigen Text von Cia Rinne und Gemma Ragués Pujol dessen Vielfalt auf. „This problem would prefer to be a solution“, sagt eins der Probleme. Die drei Sänger*innen und die später hinzukommende „Psychotherapeutin“ stehen im ständigen Kontakt, reagieren aufeinander. Der dreißigminütige Abend zeigt, welche Rolle Probleme im Leben spielen – kleine, große, belanglose, komplexe. Sie wählt ein minimalistisches Bühnenbild: zwei Sprecherpodeste; einer Papierrolle, die von der Sopranistin immer wieder weitergerollt wird und einen zusätzlichen Kommunikationsraum bietet und eine Flipchart, auf der mit dem Wort „Problem“ durch Sprachen hinweg („blame“- „blem“) gespielt wird. Die Aufmerksamkeit bleibt auf dem klugen Text und der Dynamik der Spieler*innen, die es schaffen, gleichzeitig zu unterhalten und zum Denken anzuregen.