Stille. Ein Ort für Gedanken, Probleme und Lösungen? Das Publikum scheint überfordert zu sein. Bereits nach wenigen Sekunden fangen die ersten im Zuschauerraum an zu tuscheln: „Was passiert hier? Da ist niemand! Was soll das?“ Die Stille wird zum aktuellen Problem. Nach einigen Minuten kommt die eigentliche Herausforderung gleich in doppelter Ausführung auf die Bühne: „Problem“ und „Problem too“ – verkörpert durch Guillermo Anzorena (Bariton) und Andreas Fischer (Bass). Zwischen ihnen positioniert sich die Sopranistin Johanna Vargas. Sie provoziert in einem Sprechgesang mit Worten. Worte, die das Leben erschweren und Hindernisse sind: „Promotion, Provision, Pronounciation, Production, Procrastination, …”. Durch die ständige Wiederholung der Ausdrücke, gewinnen diese zunehmend an Bedeutung. Die wichtigsten von ihnen sind zudem auf einer Papierrolle zu sehen, die die Protagonistin immer weiter aufrollt. Immer wieder ergreifen „Problem“ und „Problem too“ die Wortspiele singend und sprechend und reagieren auf Vargas. Sprachliche Kreationen wie „twentynine – TWEN-TY-NEIN!“ summieren sich und führen schließlich zum Gedanken der „Katastrophe“ – der vollständigen Eskalation von Problemen.
Das ist der Moment, in dem Gemma Ragués in einem Arztkittel gekleidet die Bühne betritt und Teil der Diskussion über die Auseinandersetzung mit der aktuellen Weltlage wird. Als Psychotherapeutin versucht sie dabei, die verbalen Kaskaden auszuloten und die Diskussion lösungsorientiert zu lenken. Auch sie wirft Begriffe in den Raum, die teilweise an einem Flipchart hervorgehoben werden. Doch letztlich gibt es nur eine Lösung: „This problem could have been prevented.“