Julia Kaiser ist freie Hörfunkautorin im Bereich Kultur und Kulturvermittlung.
Das Projekt JungeReporter hat sie über Jahre entwickelt, in diesen Journalistenakademien für junge Leute gibt sie ihre journalistischen Erfahrungen und ihre Faszination für ihren Beruf an Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene weiter.
Stimme heißt Verantwortung
Jule Diehl, 17 JahreKonzert Nummer 19. Krass. Krass, auf so vielen Ebenen. Da ist natürlich die herausragende musikalische Kompetenz von Viktoriia Vitrenko. Da ist eine unglaubliche dramaturgische und performative Perfektion. Da ist ein Publikum, dem es die Sprache verschlägt. Da ist Redebedarf.
Immaterielle Dinnermusik
Antonia Katharina Marx, 30 Jahre„Immaterial“ von Chaya Czernowin wird als Livestream direkt in unsere Küche übertragen. Die ganze WG hat sich versammelt, um Neue Musik anzuhören, bei Dinner mit Kerzenschein. Der Laptop leuchtet in der Dunkelheit. Dass es experimentell wird, habe ich die anderen sicherheitshalber mal vorgewarnt.
Sprachlos
Sophie-Caroline Danner, 25 JahreDie Performance von Viktiriia Vitrenko hat die ECLAT-Reporter sprachlos zurückgelassen. Mit dem dringenden Wunsch, dennoch etwas zu sagen.
Nichts ist vorbei
Ulrich Wiederspahn, 23 JahreDas letzte Konzert des Eclat-Festivals schließt an nichts an, was man in dieser Woche bisher hören konnte. Black Macabre lautet die Überschrift zu einem Simultankonzert von vier belarusischen Bands.
What the…?
Jule Diehl, 17 JahreMusic was my first love…but will it be my last? Wie schrecklich kann Musik klingen, bis sie Boykott erlebt? Wo fängt Dissonanz an und wo hört Musik auf?
Organlos im elektrischen Dschungel
Berta Weidental, 31 Jahre„Electrical Jungle“ von Silvia Rosani und Kinga Tóth beschäftigt sich mit der Frage: Wer hat die Macht, sich zu äußern? Und wenn wir durch technische Möglichkeiten ermächtigt werden, Kontrolle auszuüben, wie gehen wir dann damit um? Was ist Gewalt und wo fängt sie an? In „Electrical Jungle“ wird das Machtgefüge von Zuschauer und Performerin umgekehrt.
Maurersfrau von Kinga Tóth
Berta Weidental, 31 JahreIm Jahre 2020 hat die ungarische Regierung die Istanbul-Konvention abgelehnt. Als Kinga Tóths Reaktion darauf entstand der Text „Maurersfrau“. Dieser kraftvolle Text bildet die Grundlage für die Performance «Electrical Jungles».
Powerhouse-Komponistin
Sophie-Caroline Danner, 25 JahreFreudestrahlend hüpft Ying Wang auf die Bühne des ECLAT Festivals für Neue Musik. Die Begeisterung im Publikum ist so spürbar wie die „Liebesfrequenz“, welche zuvor durch den Körper vibrierte. Im Gespräch sagt Ying Wang, dass es genau das sei, was sie mit ihrem Werk 528Hz 8va erreichen wollte.
Lebensraum
Berta Weidental, 31 JahreDer Alltag wird zu Musik. Und das Klavier wird zum natürlichen Objekt der Forschung.
Flügel und Geflügel
Amelie Augustin, 16 JahreDer Raum ist dunkel. Man hört leise Schritte. Ein Rascheln. Ein Schlurfen. Ein Scheinwerfer geht an. Zu sehen sind: Hähnchen. Aber Moment mal: Hähnchen? Das kann nicht sein. Das Stück von Simon Løffler heißt zwar „animalia ll“, jedoch zweifle ich daran, dass es sich bei der ll um die Anzahl an Geflügel handelt. Auf den zweiten Blick erkennt man, dass das nicht gerupfte Vögel, sondern die freien Rücken zweier Performerinnen auf der Bühne sind.
Hybrid berichten
Antonia Katharina Marx, 30 JahreHybrid-Reporterin Antonia Marx, zugeschaltet zum ECLAT-Reporter-Team. Interessante Diskussionen darüber, wie man als Autor*in seine Leser in den Text einlädt. Ich bin dieses Jahr digital als Hybrid-Reporterin dabei.
Da hängt die Latte hoch
Ulrich Wiederspahn, 23 JahreAuf einem Festival für Neue Musik ein Stück mit dem Titel Different uraufzuführen, ist mutig. Welche Künstlerinnen und Künstler wollen sich schließlich nicht von den anderen absetzen, eigene Ideen entwickeln und generell alles anders machen als die vorangegangenen Generationen? Sead Haddads Different enthält traditionelle Elemente, trägt seinen Titel dennoch vollkommen zurecht.
Ponies ready? Let’s go!
Amelie Augustin, 16 Jahre„Neue Musik ist für mich Musik, die mein Ohr und meinen Kopf herausfordert und mich auch immer energetisch mitreißt“, meint Felix Nagl, Pianist des Trios Pony Says und im Moment mein Interviewgast. Thilo Ruck, Gitarrist und selbsterklärter Herausforderungs-Junkie nickt. „Es ist immer eine Überraschung“.
Fernglas in den Regenwald
Antonia Katharina Marx, 30 JahreKurzer Ausflug in den Urwald. Herangezoomt vor die Linse des Forschers ist Simon Løfflers „Animalia II“ eine besondere Fliegenart, verkleidet als Libelle. Sie sitzt auf dem Boden und atmet. Mit ihren Flügeln!
Nicht klingen wie sie selbst
Ulrich Wiederspahn, 23 JahreRöcheln, singen, husten, gähnen, Luft schnappen, pfeifen, pusten, Luft anhalten. Acht Arten zu atmen sind das, und genau so hat Benjamin Scheuer hat seine Kompositionen für Klarinette, Akkordeon und Elektronik genannt.
Tödliche künstlerische Radikalität
Sophie-Caroline Danner, 25 JahreGrell helles LED-Licht blendet alle Zuschauer, als sie den Raum betreten. Hinschauen tut weh. Wir fürchten schon, dass das die ganze Performance so bleibt, denn beim Komponisten Trond Reinholdsten weiß man nie so genau, was da auf einen zukommt.
Iconic Trond Horror Picture Show
Jule Diehl, 17 JahreKann Musik lustig sein? Gewitzt auf jeden Fall. Trond Reinholdtsen schafft es, mit seinem Werk Performing Precarity II den gesamten Konzertsaal in Gelächter zu versetzen. Kurz gesagt: So wie bei diesem Konzert geht das ECLAT-Festival-Publikum sonst nirgends ab.
Duett mit Schallplatte
Ulrich Wiederspahn, 23 Jahre„War das gerade eine Posaune oder die Violine?“ Dass sich mir überhaupt diese Frage stellt, zeigt, in welchen Dimensionen von Grenzüberschreitung sich Annesley Blacks Tolerace Stacks II aufhält. Wie weit kann man den Klang einer Stimme verfremden, bis die Musik zum Geräusch wird? Wie tritt ein Orchester in einen Dialog mit Schallplattenscratching? Ist das gerade live oder vom Band?
Fanpost für Zwerge
Sophie-Caroline Danner, 25 JahreAn:Die beste 7 Zwerge-Band aller ZeitenTheaterhaus hinter den 7 Bergen70469 Stuttgart Liebe Zwerge, es war schön, euch beim Wettbewerb um die Beste 7-Zwerge-Band aller Zeiten erleben zu dürfen. Schön, dass auch das Schneewittchen wieder dabei war, der Song hatte echt Ohrwurmcharakter! Aber was sollte eure Krise davor denn? Habe das auf eurem Insta-Kanal verfolgt und…
Am Rande der Toleranz
Amelie Augustin, 16 JahreAls ich „Tolerance Stacks ll“ zum ersten Mal höre, fühle ich mich nicht nur sehr unkultiviert, sondern bereue vor allem sehr, nicht vor meinem Besuch in der Generalprobe herausgefunden zu haben, was „Neue Musik“ eigentlich ist. Nun, nach diesem Erlebnis kann ich sagen, dass ich jetzt zumindest eine ungefähre Vorstellung habe.
Music and Speech
Berta Weidental, 31 JahreTolerance Stacks II ist eine Komposition, die eine Geschichte erzählt. Eine Gegenüberstellung von Mechanik und Musik mit all ihren unterschiedlichen Klangwelten und Sprachen im Versuch, sich aufeinander einzustellen und zusammenzufinden.
Lauter Lärm – Black is back!
Jule Diehl, 17 JahreDas Ensemble Musikfabrik hat schon angefangen zu spielen, wir ECLAT-Reporter wollen noch schnell unauffällig in den Konzertsaal schleichen. Die Tür knarrt. Ausgerechnet, der Lärm stört doch die Musik. Wie blöd, so eine Tür zum Konzertsaal einzubauen! Die Tür klappt hinter uns zu. Doch das Knarren verstummt nicht – das ist die Musik!
„Ich brauche die Stille.“
Jenny Schmidt, 24 JahreAls die Violinistin Chiara Sannicandro an diesem Sonntagnachmittag zur ersten Probe mit der Camerata Bern in den Saal kommt, herrscht eine lockere Atmosphäre. Nur 50 Minuten Zeit hat die Solistin, um sich mit dem Ensemble zu verständigen.
Klassikneuling unter Profis
Jenny Schmidt, 24 JahreUnser Job als JJV21 Reporter in den kommenden vier Tagen ist es, den Wettbewerb journalistisch zu begleiten und über die Klassikmusik zu schreiben. Das ist eine ziemlich spannende Aufgabe. Vor allem für jemanden, der von Klassik wirklich gar keine Ahnung hat. Jetzt betrete ich mit meinem unterirdischen Vorwissen das Foyer der Musikhochschule und bin sehr froh, dass ich mich heute morgen gegen das Iron Maiden-T-Shirt entschieden habe.
Fokussiert, konzentriert, integriert
Brigita Demirkiran, 24 JahreAuf der Bühne spielt eine junge Geigerin, die am Violinwettbewerb teilnimmt, ein Stück von Mozart. Begleitet wird die Solistin von einem Orchester, das ihr dabei hilft, alle Emotionen in dem imposanten Werk zu zeigen. Es ist die Camerata Bern, das die acht jungen Leute bei ihren Auftritten im ersten Semifinale begleitet.
Nicht vergessen
Rosa Schnidrig, 22 JahreAls die Juryvorsitzende Carolin Widmann diejenigen auf die Bühne ruft, die es in die Semifinalrunde geschafft haben, ist der Name Zhixin Zhang nicht dabei. Er ist einer der 28 von 36 Eingeladenen, die den Semifinalisten, insgesamt sechs Frauen und zwei Männer, vom Parkett aus Applaus spenden.
Alles auf Hochtouren
Brigita Demirkiran, 24 JahreHinter elf spannenden Tagen voller Vorrunden, Semifinals und Finals verbergen sich drei Jahre Planung. Die Stiftung Niedersachen hat dafür ein spezielles Team, das sich ausschließlich um die Ausarbeitung des Wettbewerbs kümmert.
Bin ich wie Joseph Joachim?
Rosa Schnidrig, 22 Jahre„Wir suchen jemanden, der oder die, auf das Heute übertragen, so wie Joachim.“ So erklärt der Künstlerische Leiter Oliver Wille die Bedeutung des Namensgebers für den Joseph Joachim Violinwettbewerb. Was bedeutet das aber – sein wie Joachim?
Du kriegst hier die Welt rein!
Brigita Demirkiran, 24 JahreKurz vor der Verkündung der Jury, welche Geigerinnen und Geiger ins Semifinale weitergelassen werden, sitzen in der ersten Reihe des Konzertsaales Joachim und Isabelle Werren. Das Ehepaar fiebert für die junge Geigerin Hawijch Elders mit, denn sie sind die Gasteltern der jungen Holländerin und haben einen besonderen Draht zu ihr.